Religionen in Finnland
Die Religionsfreiheit ist in Finnland innerhalb der Verfassung bereits seit 1923 garantiert. Allerdings gibt es in Finnland Volkskirchen, denen die Mehrheit der Bevölkerung angehört und die daher auch gewisse staatliche Vorrecht in Bezug auf Förderungen oder Anerkennungen etc. genießen. Diese Zuwendungen werden vor allem für karitative Zwecke, für soziale Arbeit und natürlich für die Instandsetzung und Instandhaltung der Sakralbauten verwendet, wobei es aber auch weitere Einnahmen gibt. Zu diesen weiteren Quellen gehört einmal natürlich die Kirchensteuer der Mitglieder in Höhe von 1 Prozent bis 2,25 Prozent der jeweiligen Einkommen sowie Einnahmen aus Basaren und Veranstaltungen, die der jeweiligen Kirchengemeinde selbst zu Gute kommen.
Es gibt hier also keine allzu gravierenden Unterschiede zu Deutschland oder anderen Staaten der EG. Eine konfessionelle Bindung haben aber immerhin etwa 85 Prozent aller Finnen beibehalten, obwohl es sich bei Finnland natürlich um ein freies und säkularisiertes Land handelt.
Allerdings haben auch die kirchlichen Gemeinden in Finnland mit einem zunehmenden Rückgang ihrer Mitglieder und mit leeren Kirchenbänken sowie sinkenden Einnahmen zu kämpfen. Dabei ist der Prozentsatz aller Bürger, die wöchentlich eine Kirche besuchen, laut Umfragen auf etwa 2 Prozent gesunken – eine Tatsache, die sich vor allem in den städtischen Regionen bemerkbar macht. Dabei besuchen die meisten Gläubigen nur zu den kirchlichen Feiertagen – wenn überhaupt – eine Kirche. Allerdings spielen kirchliche Trauungen nach wie vor eine große Rolle.
Seltsam ist vor allem der Widerspruch, denn obwohl die Finnen nur selten eine Kirche von innen sehen, genießt der Glaube und die Arbeit der Kirche innerhalb der Bevölkerung ein hohes Ansehen und einen hohen Stellenwert. In ländlichen Gegenden ist dabei vor allem das soziale Netzwerk wichtig und bietet wohl auch eine Möglichkeit der Zerstreuung, die vor allen in dünn besiedelten Regionen gerne angenommen wird. Wichtig sind dabei vor allem regelmäßige Ausflugsfahrten. Auch hier besteht eine gewisse Ähnlichkeit mit deutschen Kirchengemeinden.
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